Wie ihre Bezeichnung bereits vermuten lässt, sind Mischfonds aus verschiedenen Anlageklassen zusammengesetzt. Sie greifen auf verschiedene Anlageformen zurück, um von den jeweiligen Vorteilen der einzelnen Anlageklassen zu profitieren.
Das Produktversprechen, das Mischfonds mit sich bringen, liegt vor allem in einer größeren Resistenz gegenüber schwierigeren Marktphasen. Denn im Fall der Fälle können Mischfonds ihren Anlageschwerpunkt verlagern. Verschlechtert sich beispielsweise die Stimmung an den Aktienmärkten, kann ein Mischfonds seinen Anlegeschwerpunkt (ggf. vorübergehend) etwa auf Rentenpapiere verlagern. Auch andere Anlageprodukte sind möglich, jedenfalls soweit es die Fondsstatuten zulassen.
Der Sinn und Zweck von Mischfonds besteht im Wesentlichen also darin, die Chancen risikoreicherer Anlageformen wie etwa Aktien mit den Vorteilen risikoärmerer Anlageklassen wie Renten zu verbinden. In der Praxis jedoch gelingt dies den verschiedenen Anbietern von Mischfondsprodukten unterschiedlich gut, was verschiedene Ursachen hat.
Mischfonds nutzen verschiedene Anlageklassen, um in allen Marktphasen möglichst breit aufgestellt zu sein. Im Folgenden beschreiben wir Ihnen kurz die am häufigsten eingesetzten Anlageformen.
Viele Mischfonds greifen (auch) auf Aktienwerte zurück, die vor allem zur Erwirtschaftung attraktiver Renditen beigemischt werden. Zentrales Kriterium in den Fondsstatuten eines Mischfonds ist dabei meist die maximale Aktienquote bzw. eine entsprechende Bandbreite. So kann beispielsweise eine Aktienquote von 0 bis 30 Prozent festgelegt sein, an die sich das Fondsmanagement zwingend halten muss. Je höher die mögliche Aktienquote, desto volatiler – also schwankungsintensiver – ist der Wertverlauf eines Mischfonds in aller Regel.
Rentenpapiere bzw. (verzinsliche) Anleihen bilden den Hauptanlageschwerpunkt der meisten Mischfonds. Sie sollen meist ein Gegengewicht zum Aktienanteil bilden und für eine gewisse Stabilität innerhalb der Wertentwicklung sorgen.
Geldmarktpapiere gelten als risikoarm und sind auch innerhalb von Mischfonds zu finden. Sie werden häufig aus Gründen der Wertstabilität eingesetzt, dienen im Regelfall aber nur als Beimischung. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen am Geld- und Kapitalmarkt erwirtschaften Geldmarktpapiere nur sehr überschaubare Erträge.
Einige Mischfonds setzen aktiv auf Rohstoffe und Edelmetalle, um ihre Rendite zu optimieren. Investitionen in Rohstoffe erhöhen im Gegenzug jedoch meist die Volatilität eines Mischfonds, sorgen also für stärkere Wertschwankungen.
Eine eher selten innerhalb von Mischfonds eingesetzte Anlageklasse sind Immobilien. Diese gelten als tendenziell wertstabile und langfristig ausgerichtete Anlageform.
Welche Ertragsarten ein Mischfonds erwirtschaftet, hängt von der Art der Wertpapiere bzw. Anlageformen ab, die der Fonds zur Anlage einsetzt. Da die allermeisten Mischfonds zum Teil auf Rentenpapiere bzw. Anleihen zurückgreifen, erwirtschaften Mischfonds im Regelfall Zinseinnahmen. Bei der Investition in verzinsliche Produkte können aufgrund von Zinsveränderungen an den Märkten zudem Kursgewinne entstehen, die ebenfalls in die Wertentwicklung eines Mischfonds eingehen. Zinsen und (optionale) Kursgewinne fallen auch bei Nutzung von Geldmarktpapieren an.
Im Zusammenhang mit Aktienanlagen entstehen Erträge in Form von Kursgewinnen und Dividendenausschüttungen. Investiert Ihr Mischfonds auch in Rohstoffe und Edelmetalle, profitieren Sie wiederum von Kursgewinnen. Immobilienanlagen zielen hingegen in erster Linie auf die Einnahme von Mieteinnahmen ab, die ebenfalls in die Performance des Mischfonds eingehen. Zudem können Sondereffekte entstehen, wenn der Mischfonds Immobilien mit Gewinn veräußert.
Legen Sie Geld in Mischfonds an, entstehen Kosten. Diese ähneln denen herkömmlicher Investmentfonds, die in einzelne Anlageklassen investieren. Allerdings ist zu beobachten, dass vor allem die laufenden Kosten häufig etwas höher ausfallen als bei anderen Fondsprodukten. Die Anbieter von Mischfonds rechtfertigen den höheren Kostensatz damit, dass ein Mischfonds bei Bedarf flexibler auf Marktveränderungen reagieren kann und damit aufwendiger zu verwalten ist. Zu den laufenden Kosten wird zum Anlagezeitpunkt meist ein Ausgabeaufschlag fällig. Mischfonds sind in der Praxis nur selten als Trading-Fonds, und damit ohne Berechnung dieser Einstiegskosten, erhältlich.
Aus Kostensicht eher kritisch gesehen werden sogenannte Dachfonds, bei denen es sich auch um eine Art Mischfonds handelt. Im Gegensatz zu klassischen Mischfonds legen Dachfonds nicht direkt in Wertpapiere unterschiedlicher Gattungen an. Stattdessen investieren sie in andere Fonds. Die Anbieter solcher Dachfonds argumentieren, dass sie die fondstypische Streuung des Kapitals dadurch noch stärker vornehmen. Anlagetypische Risiken würden auf diese Weise noch effektiver reduziert.
In der Praxis jedoch zeigt sich, dass die Streuung eines herkömmlichen Mischfonds in aller Regel ausreicht, um den gewünschten Effekt der Risikoreduzierung zu erreichen. Die höheren Kosten von Dachfonds sind daher im Allgemeinen nicht nötig. Statt in einen preisintensiveren Dachfonds zu investieren, sollten Sie aus Kostensicht also lieber in einen oder mehrere Mischfonds investieren, deren Konzept sich bewährt hat. Das soll jedoch nicht heißen, dass Dachfonds per se schlecht sind und keine Rendite abwerfen.
Investieren Sie Ihr Geld lieber in einen renommierten, klassischen Mischfonds als in einen sogenannten Dachfonds. Denn die laufenden Kosten einer Kapitalanlage in Dachfonds sind meist deutlich höher. In Sachen Risikostreuung bringen solche Fondsprodukte zudem meist keine relevanten Vorteile.
Das Konzept, auf das Mischfonds setzen, klingt durchaus verständlich und gut. Denn Renditechance mit Wertstabilität zu verbinden, ist schließlich das Ziel der Strukturierung von Anlagevermögen. Allerdings stellt sich die Frage, ob ein solcher Fonds als Einzelprodukt wirklich notwendig ist. Der Grund dafür liegt darin, dass viele Mischfonds in ihrem Mischungsverhältnis der einzelnen Anlageklassen beschränkt sind. Das ist einerseits grundsätzlich nachvollziehbar. Denn dadurch können Sie als Anleger abschätzen, wie risikoreich ein Mischfonds unterwegs ist und was Sie erwarten können bzw. müssen.
Andererseits kann es in bestimmten Marktlagen sehr ungünstig sein, wenn ein Mischfonds beispielsweise hinsichtlich seiner Aktienquote beschränkt ist oder gar Mindestaktienquoten unterliegt. Gleiches gilt für die Rentenquote, die bei solchen Produkten ebenfalls häufig zu beobachten ist. In gewisser Weise werden die Idee und der Zweck eines Mischfonds dadurch pervertiert. Denn durch diese Beschränkungen kann sich der Fondsmanager als Profi in seinen Investitionsentscheidungen eben nicht uneingeschränkt nach der Marktlage richten, wie es eigentlich sinnvoll wäre. Ein Dilemma, das auf viele Mischfondsprodukte zutrifft. Womöglich liegt darin einer der Gründe, weshalb zu viele Mischfonds in den letzten Jahren mit ihren Wertentwicklungen enttäuschten – zumindest im Vergleich zu anderen Fondsprodukten.
Das soll jedoch nicht heißen, dass Mischfonds zwingend eine schlechte Anlagelösung für Sie sein müssen. Sollten Sie zu den Anlegern gehören, die großen Wert auf Übersichtlichkeit legen und sich selbst möglichst wenig mit der Mischung verschiedener Anlageprodukte für Ihr Anlagevermögen beschäftigen möchten, sind Mischfonds durchaus passend. Denn in diesem Fall sind Ihnen mehrere Einzelfonds im Depot womöglich einfach zu viel. Auch wenn Sie als Sparer damit beginnen wollen, sich mittels eines Sparplans ein kleines Vermögen aufzubauen, kann ein Mischfonds empfehlenswert sein. Zumindest wenn Sie reine Aktienfonds als dafür sicher bessere Alternative eher ablehnen.
Möchten Sie regelmäßig sparen, um mittel- bis langfristig Vermögen aufzubauen, eignen sich reine Aktienfonds dafür hervorragend. Sind Ihnen Aktienfonds zu schwankungsintensiv, kann ein Mischfonds eine gute Alternative dazu sein.